Im 6. Jahrhundert, am Ende der Völkerwanderung, waren auch die ethnisch 
und kulturell noch einheitlichen Slawen in Bewegung gekommen. Aus ihrem 
Ursprungsgebiet  nördlich der Karpaten, zwischen  Weichsel und Dnjepr 
wichen sie den Einfällen der kriegerischen Awaren aus. Sie teilten sich 
in drei Gruppen, die Südslawen (Slowenen, Kroaten, Serben, Bulgaren, 
Makedonier) die durch den Balkan zogen, die Ostslawen (Weißrussen, 
Ukrainer, Russen) und die Westslawen (Polen, Kaschuben , Polabier, 
Obodriten, Ranen, Lutitzen, Lausitzer, Sorben, Tschechen und Slowaken).
          
Die Obodriten, Lutizen, Ranen und Polaben  besiedelten  
die zuvor von Germanen südwärts verlassenen Gebiete in Ostholstein, im 
niedersächsischen Wendland, Mecklenburg, Pommern und Brandenburg. Für 
Slawen hat sich auch die Bezeichnung "Wenden" eingebürgert.
Svarog
der älteste Elementargott, Himmels- u. Donnergott, Gott des irdischen Feuers, Vater von Svarozic und
Dazbog
Gott des himmlischen Feuers und Sonnengott der Ostslawen. Im Igorlied werden die Russen als "Dazbogs Enkel" bezeichnet.
Jarovit
Kriegsgott in dessen Tempel der Schild aufbewahrt wird, der bei Kriegsausbruch die Truppen begleitet um den Sieg zu garantieren
Porevit
fünfköpfig und waffenlos, das fünfte Gesicht befand sich auf der Brust, eine Hand an der Stirn, die andere am Kinn
Rugievit
der Kriegsgott von Rügen hat einen Kopf mit sieben Gesichtern, trägt sieben Schwerter am Gürtel. in der Scheide, das achte erhoben in der rechten Hand. Ihm gehören 10 % aller Kriegsbeute.
Porenut
viergesichtiger Gott im Tempel Garz auf Rügen, als Sohn des Perun gedeutet
Svantevit
("Heiliger Herrscher") Vierköpfiger sehr mächtiger Hauptgott, reitet auf einem Schimmel. Ihm werden 1/3 aller Kriegsbeute als Opfergabe dargeboten. Bedeutendster Tempel war in Arkona auf Rügen.
Svarozic
("Sohn des Svarog") bzw.Radigost - ("der Gastfreundliche") Feuergott bei den Ostslawen, Hauptgott bei dem Stamm der Redarier, die ihm in Rethra (lag vermutlich am Tollensesee bei Neubrandenburg), das bedeutendste Heiligtum für den Stammesverband der Lutizen errichteten
Triglaw
"Dreikopf" ein kriegerischer Gott der Ostseeslawen, dem die Augen verbunden sind, damit er die Untaten der Menschen nicht sieht. (Im Stettiner Tempel befand sich eine dreiköpfige Darstellung)
Perun
("Schläger, Donnerer") ein Himmels-, Blitz-, Donner- und Gewittergott, auch als Schwurgott angerufen, dem die Eiche heilig ist
Makosch
die ostslawische Fruchtbarkeitsgöttin, der Fülle und der Feuchtigkeit
Stribog
Gott des Windes
Gerevit
der Speergott von Wolgast und Havelberg
Volos
bzw Veles, Gott des Bodens, des Viehs und des Reichtums, Herrscher des Totenreiches, Schwurgott wird später christlich umgedeutet zum heiligen Vlas(= Blasius)
Chors
("der Abgekommene") ostslawischer Jagd- und Krankheitsgott
Der Priester (ziric = "Opferer") eines Heilligtums  hat die Aufgabe der 
Opferdarbringung und der  Erteilung von Orakeln. Die Priester wurden 
verehrt wie Könige, die Oberpriester sogar noch mehr als Könige.
          
 
Nach dem Spruch der Orakelstäbchen sagt der Priester 
den Termin für Feste zur Ehren ihrer Gottheit an. Geopfert  wurden vor 
allem Tiere aber auch vereinzelt Menschen. Der Priester trank vom 
Opferblut um in Verbindung mit der Gottheit  zu kommen und deren 
Botschaften und Anweisungen besser zu verstehen. Blut, so glaubte man, 
ziehe alles Dämonische an.
          
 
Bei den Gastmälern ging eine Schale herum über der 
man im Namen guter und böser Gottheiten magische Worte und Sprüche 
gebrauchte. Alles Glück ginge von den guten Göttern aus, alles Unglück 
von der bösen Gottheit genannt Diabol (Teufel) oder Zcerneboch 
(schwarzer Gott).
          
 
Svantevit hatte in den Heiligtümern ein Trinkhorn aus
 mehreren Metallen bestehend. Der Priester füllte es einmal im Jahr mit 
Met. Aus Menge und Zustand  der Flüssigkeit las er  das Orakel für die 
Ertragsaussichten der Ernte.
Magische Steine ähnlich Amuletten:
Donnerkeil (fossile überreste des Belemniten, eines Kopffüßers)
Krötenstein (versteinerter Seeigel) auch Kreutzstein, Stirnsteen (Sternstein) genannt
Sonnenstein, Achtstein (Bernstein)
Hausgeist Puk
Wenn sich ein Puk durch Poltern bemerkbar macht, soll man antworten "Wat is din Begehr? Wisst bei mi in Arbeit, denn kumm her"
Das Weiße Pferd
wurde als heilig verehrt und für den Gott Svantevit im Tempelbezirk gehalten. Es durfte von niemandem geritten werden außer vom Gott selbst.
Der Schwan
galt als das Tier, welches die Kinder bringt, ähnlich unserem Klapperstorch.
Wustrow ist eine slawische Gründung mit dem wendischen Namen Svante Wustrow, was übersetzt "Heilige Insel" heißt. Die Kirche in Wustrow ist auf dem Hügel des einstigen Heiligtums für den slawischen Gott Svantevit errichtet worden.
Beitrag: Frank Hammerschmidt