Text: Brigitte Hildisch, Rövershagen
Und zu bestimmten Ereignissen, wie dem dem Silvesterfeuerwerk, lassen sich die Einheimischen etwas Besonderes für sie einfallen. Etwas so Spezielles ist auch das Anbaden im Januar, wenn es noch eisig kalt ist - also eigentlich nur Badewetter für Eisbären.
Von der Seebrücke schweift der Blick über die idyllische Küstenlandschaft bis hin zu den Dünen vor dem Darßer Ort. In nördliche Richtung blickend, sieht man einen Windpark - eine der ersten alternativen Energiequellen in der Region Fischland-Darß-Zingst. Und schaut man nach Osten, liegt dort Hiddensee. Allerdings nur bei klarer Sicht zu entdecken. Oft trifft man Angler auf der Seebrücke an, meistens am Abend. Ein Schwätzchen über den Fang ist immer möglich.
Die Seebrücke ist mit einer Länge von 395 m und einer Breite von 3,50 m ein solides Bauwerk. Sie trotzt hohen Wellen und heftigen Stürmen und bei strengem Frost auch dem Packeis. Seit 1993 gibt es diese gediegene Seebrücke. Ihr Bau wurde mit Mitteln aus dem Gemeinschaftswerk Aufschwung Ost finanziell begünstigt.
Früher befanden sich lediglich Segelstege an Prerows Küste.
Starker Eisgang zerstörte sie immer wieder. Ihnen folgte eine
Holzbrücke, die 200 m ins Meer führte. Sie sollte mit einem einseitigen
Handgeländer Beständigkeit und Sicherheit für Besucher bringen. Diese
Maßnahme war allerdings eine halbe Sache und ein zweites Geländer auf
der noch offenen Seite wurde notwendig. Jene Brücke befand sich Im
Vergleich zur heutigen Konstruktion weiter westlich.
Holzbrücken haben eine nur begrenzte Nutzungsdauer. Und so
trug man sich in Prerow mit dem Gedanken, eine stabilere Seebrücke zu
errichten. Eine Stelle bot sich an - dort, wo die Ladenstraße fast bis
an die Küste reicht.
An der Brücke können eigentlich Fahrgastschiffe ein- und auslaufen, denn ein Bootsanleger ist vorhanden. Wäre da nicht die ewige Brise, die vom Meer her weht, und das Anlegen zeitweilig zum gefährlichen Manöver für Passagiere und Schiff macht. So verzichtet man in Prerow lieber auf den regelmäßigen kleinen Schiffsverkehr.
Geht man die kleine Ladenstraße von der Seebrücke in Richtung Prerow, durchquert man ein Kleinod, das sich krass vom Leben am Strand unterscheidet. Hier fließt der Prerowstrom. Kleine Brücken verführen zum Verweilen.