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Seemannskirche Prerow

Die Prerower Seemannskirche ist eines der ältesten Baudenkmäler der Region.

1296 verkaufte Fürst Wizlaw II. von Rügen den Mönchen des Zisterzienserklosters Neuenkamp (heute Franzburg b. Grimmen) die Halbinsel Zingst. Ihre Aufgabe war die kirchliche Versorgung des Darßes. Sie lebten nach der Ordensregel "ora et labora" - "bete und arbeite" und sorgten auch für Arbeit - und für Bildung. Wald wurde gerodet, Höfe entstanden auf dem Kirchenort und unweit des Standortes der heutigen Kirche, wurde eine Holzkirche errichtet - auf der Zingster Seite nahe dem Prerow-Strom.

Der Prerow-Strom war eine wichtige Verbindung für die Fischerei und Schifffahrt zwischen dem Bodden und dem Meer. Er trennte die Insel Zingst vom Darß. Jedoch war dadurch das Umland den Sturmfluten am ehesten ausgeliefert. So fielen die Höfe am Kirchenort den Sturmfluten 1625 (10. Februar) und 1694 zum Opfer, auch Holzkirche nahm Schaden.

Markierung an der Kirchhofmauer

1726 - 1728, zu Schwedenzeiten, entstand eine neue Kirche, ein Fachwerkbau. Der Glockenturm wies schon seit 1927 den Seeleuten den Weg von der Ostsee - durch den Prerow-Strom - in den Prerower Hafen. Diesmal wurde die Kirche an die höchste Stelle des Kirchenortes gesetzt, um diese vor Sturmfluten besser geschützt zu wissen. Von der großen Sturmflut, am 13. November 1872, blieb sie dadurch verschont. An der Außenseite der Kirchhofmauer - siehe Bild - kann man heute sehen, wie hoch damals der Wasserstand war.

Nach der Sturmflut von 1872 wurde beschlossen, den Prerow-Strom seeseitig zu schließen.

Die Einmündung war eh schon stark versandet und so wurde ein Damm errichtet, der in den folgenden Jahren weiter nach Osten ausgebaut wurde. Der Prerower Hafen ist heute nur noch von der Boddenseite aus zu erreichen.

Als Fachwerkkirche errichtet, vollzog sich im Laufe der Jahre, bis 1830, der Wandel zu einer Backsteinkirche. Die dazu benötigten Steine stammen nicht, wie gern berichtet wird, von der nahegelegenen Hertesburg, sondern wurden nachweislich eingekauft.

Die heutige Seemannskirche ist ein schlichter Backsteinbau mit hölzernem Turm.

Seemannskirche Prerow

Der mit Schindeln gedeckte Turm trägt auf seiner Spitze einen Hahn.  Um die Kirche herum stehen alte, meist aufwendig gearbeitete Grabsteine, die "Lebens­geschichten aus früheren Zeiten erzählen". Der älteste Grabstein stammt aus der Zeit um 1690.

Votivschiff Napoleon

Im Innern der Kirche sind Modell­schiffe ("Peter Kraeft", "Teutonia", "Napolion") aus vergangenen Zeiten zu sehen, meist von Seeleuten in jahrelanger Arbeit angefertigt, dann der Kirche aus Dankbarkeit übergeben. Den Messingkronleuchter aus dem Jahre 1728 stifteten Prerower Bauern, deren Namen sind in die Kugel des Leuchters eingraviert. Den Kristall­leuchter erhielt die Kirche aus Dankbarkeit von einer geretteten Schiffs­mannschaft. Der Kanzelaltar 1728 und die Taufkapelle wurden von der Stralsunder Bildschnitzerfirma Elias Keßler gefertigt. Johann Ößler, auch ein Stralsunder, bemalte 1733 den Kanzelaltar sowie 1753 die Taufkapelle. Tonnendecke und Sakristei stammen aus dem Jahre 1830. Und 1848 erhielt die Kirche eine neue Orgel, gebaut von der Firma Nehrlich, Stralsund.

Seemannskirche Prerow - Altar
Seemannskirche Prerow - Taufkapelle
Seemannskirche Prerow - Orgel

Am 13. Dezember 1690 strandete der Kopenhagener John Heinrich Bechel vor dem Zingst, wobei er den Seemannstod fand. Er wurde bei der Kirche bestattet. Sein Vater übergab der Kirche zum Dank ein Ölbild. Das Tafelbild verdeutlicht die Tradition der christlichen Seefahrt, wurde aus der alten Kirche übernommen und hängt heute über dem Südeingang.

In der Kirche finden neben dem Gottesdienst Ausstellungen, Vorträge und Konzerte statt. Kirchenführungen können mit dem zuständigen Pfarramt abgesprochen werden.

Kontaktdaten zur Prerower Seemannskirche

Zuständiges Pfarramt:
 
Ev. Pfarramt, Kirchenort 2
18375 Ostseebad Prerow 

038 233 - 691 33

Öffnungszeiten:

dienstags bis samstags von 10.00 Uhr - 18.00 Uhr
sonntags von 13.00 - 18.00 Uhr
Gottesdienst: sonntags 10.30 Uhr

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Mit Hilfe des Fördervereins zur Erhaltung der Seemannskirche und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz konnte 2003 der Kirchturm saniert werden - weitere Sanierungen und Restaurierungen sind notwendig.

Förderverein Seemannskirche e.V.

Förderverein Seemannskirche Prerow e.V.

1. Vorsitzende:

Susan Knoll
Wieck a. Darß/ Berlin

0151 - 461 764 12

2. Vorsitzende:

Marion Kistner
Strandweg 8
18375 Wieck a. Darß

038 233 - 709 800


Spendenkonto:

Sparkasse Vorpommern
IBAN: DE97 1505 0500 0572 0009 28
BIC: NOLADE21GRW

Fischland-Darß-Zingst - TIPP

Telefonzelle vor dem Maskenhaus

Die Markierung an der Friedhofsmauer ist ein Teil des Prerower Sturmflut-Erkundungsweges. Warum sich dort eine Markierung befindet, lesen Sie auf der Informationstafel vor Ort.

Die Kirche ist auch ein Anlaufpunkt des Historischen Rundganges Prerow. 

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